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    Februar 2021

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    Fotos der Sortenversuche
    Quelle: © Versuchsstation Hatzendorf, Land Steiermark

    STMK: Mittlerweile hat sich die Sorte GL Atomic über vier Jahre bewiesen und war über die doch sehr unterschiedlichen Jahre hinweg immer die ertragsstärkste Sorte. Allerdings sind auch GL Venus und GL Inka im Durchschnitt noch über der langjährigen Hauptsorte GL Rustikal.

    NÖ: Auch in Niederösterreich zeigt die Sorte GL Atomic, was sie kann und verweist die Sorten GL Venus und GL Inka im Drei-Jahres-Schnitt auf die Plätze zwei und drei – jedoch nur zweijährig und im letzten Jahr gleichauf mit GL Rustikal.

  • Ein schwieriges Jahr für Kürbissaatgut

    Trotz schwierigem Kürbissaatgutproduktionsjahr ist ausreichend Saatgut verfügbar – doch einzelne Sorten sind knapp – umso wichtiger ist es also, Saatgutvermehrungsgebiete zu erhalten!


    Das Kürbisjahr 2020 zeigte erst zur Ernte so richtig seine Tücken. In der Saatgutproduktion war es vor allem die Abreife der Früchte, die es sehr schwierig machte, den optimalen Erntezeitpunkt zu finden bzw. dann auch zu halten. So wurden teils Bestände mit saftig grünen Pflanzen und Früchten geschwadet. Dennoch waren die Kerne reif und die Zeit knapp, da die grünen Früchte bereits weich, wie „Gummibälle“ waren! Verluste bei den Saatgutausbeuten in der Saatgutaufbereitung durch höheren Fruchtfleischanteil und kleinere Kerne waren die Folge.

    Damit einher geht auch die Tatsache, dass für den Ölkürbisanbau 2021 nicht alle Sortenwünsche zur Gänze erfüllt werden können! Vor allem aber die guten Erträge im Konsumanbau bei den Sorten GL Atomic und GL Inka im Vorjahr und die dadurch starke Nachfrage nach denselben lassen diese knapp werden. Da diese Hybridsorten auch für den Bioanbau genutzt werden (NUR MIT AUSNAHMEGENEHMIGUNG DER KONTROLLSTELLE), wird die Menge auch von dementsprechend mehr Landwirten nachgefragt, was die Knappheit zusätzlich verstärkt. 

    Wichtiger Hinweis zum Saatgut der neuen Sorten: Speziell GL Inka und GL Atomic haben genetisch bedingt ein kleineres Korn, was bei der Maschineneinstellung zur Aussaat beachtet werden muss!

    Vermehrungsgebiete erhalten – Versorgung sichern!
    Auf die Frage, warum nicht mehr Saatgut von den Hybriden produziert wird, gibt es mehrere Antworten. Wie viele wissen, muss man bei Hybridsaatgutvermehrungen 1.500 m Mindestabstand zu anderen Kürbisgewächsen (auch in Hausgärten) einhalten! Das bedeutet: Jedes Feld mit Konsumkürbis in den Vermehrungsgebieten ist somit eine „Gefahr“ für jeden geplanten Vermehrungsbestand. Gerade Biobetriebe geraten hier zwischen die Fronten, da sie einerseits das ertragreichere Hybridsaatgut zur Produktion von Konsumware anbauen möchten, aber gleichzeitig keines produzieren können, weil in der Hybridsaatkürbisproduktion bis zu viermal ein Ethephon eingesetzt werden muss, welches keine Biozulassung hat. Biologisches Saatgut zu produzieren ist also nur mit Populationssorten wie Gleisdorfer Ölkürbis und GL Classic möglich.
    Die Saatgutversorgung ist insgesamt auf jeden Fall gesichert – bestellen sollte man dennoch so früh wie möglich, um auch die gewünschte Sorte zu erhalten. 

    Die Grafiken zeigen die Versuchsergebnisse der Sorten über die Jahre in der Steiermark und in Niederösterreich.

    Fotohinweis Sortenversuche: © Versuchsstation Hatzendorf, Land Steiermark