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    August 2019

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    Ölkürbisanbauflächen in Österreich. Grafik zum Vergrößern anklicken.

  • Ölkürbisanbau 2019

    Die Steigerung der Bioanbauflächen in Österreich spiegelt sich auch in den Ölkürbisanbauflächen 2019 wider. So wuchs der Bio-Ölkürbisanbau um mehr als 20 Prozent, während es bei den konventionellen lediglich einen Zuwachs von ca. 3 Prozent zu verzeichnen gab.

    7.425 Hektar Bio-Ölkürbisanbau, im Vergleich zu 6.167 Hektar im Vorjahr, lässt auf den ersten Blick die Befürchtung zu, dass dies der Markt möglicherweise nicht aufnehmen können wird. Wie ein Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt, wächst der Biomarkt aber noch in einem hohen Ausmaß und auch die Erträge werden sich durch die Witterungsbedingungen im diesjährigen Mai in Grenzen halten.

    Die Bedingungen zu Vegetationsstart führten beim wärmeliebenden Ölkürbis zu Aufgangsproblemen und einem hohen Anteil an Wiederanbau. Bis Mitte Juni 2019 wurde Ölkürbis – aber auch andere Ackerkulturen – ausgesät. So kann in dieser Hinsicht durchaus von einem Extremjahr gesprochen werden. Aber nicht nur im Bioanbau, wo durch den unzureichenden Beizschutz des Samenkorns die Problematik deutlich größer ist, auch im konventionellen Anbau blieben dieses Jahr Flächen oder Teilflächen von einem Wiederanbau nicht verschont.

    Warmer Juni konnte Ausgleich schaffen

    Ab der zweiten Juni-Hälfte starteten die Kürbispflanzen eine Aufholjagd der bis dahin zurückgebliebenen Entwicklung.
    Das Wetter unmittelbar vor und während der Blüte konnte etwas vom Vegetationsrückstand gut machen. Das durchwegs trockene und warme Blühwetter ließ bei den frühen Flächen einen guten Fruchtansatz zu. Die spät ausgesäten bzw. nachgesäten Bestände kämpften allerdings bereits zur Blüte in einigen Regionen mit Trockenheit und den Folgen des Spätanbaues.
    Das Jahr 2019 wird voraussichtlich eine leicht unterdurchschnittliche Ernte im konventionellen und eine deutlich unter den Erwartungen bleibende Ernte im biologischen Ölkürbis bringen.

    Ölkürbismarkt reagiert noch nicht spürbar

    Die Überläger der vergangenen Jahre werden, wie bereits im Frühjahr prognostiziert, bis zum Ernteanschluss auf ein geplantes Ausmaß sinken. Folglich sollte ein Jahresbedarf an Ölkürbis mit der Ernte 2019 nachkommen. Es ist durchaus möglich, dass es beim ein oder anderen Vermarkter vielleicht schon in der Saison 2019/20 knapp mit Kürbiskernen wird.
    Anbieter von Kürbiskernen und Kürbiskernöl bieten dem Lebensmittelhandel und der Industrie noch immer Kerne und Öl zu niedrigen Preisen an. In Anbetracht des sich nähernden Ausgleichs von Angebot und Nachfrage ist das doch verwunderlich.