• Saatmais

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  • Die Maissaatgutvermehrung ist grundsätzlich in der Steiermark möglich. Die persönliche Betreuung durch unsere Mitarbeiter der Feldproduktion ist in diesem Bereich besonders intensiv.

    Vorteile

    • Abnahmegarantie der Ware
    • Intensive Betreuung von der Auswahl des Ackers bis zur Ernte
    • Komplette Dienstleistung ab der feldfallenden Frucht (Trocknung inkl. Ernte)
    • Fachberatung

     

    Voraussetzungen

    Isolationsabstand 200 m. Im Bereich der Saatgutvermehrung ist ein Isolationsabstand notwendige Voraussetzung für den Anbau dieser Kultur. Das Feld, auf dem Saatmais vermehrt werden soll, muss einen Mindestabstand von 200 m zur nächsten Maispflanze haben. Ansonsten würde das Saatgut durch Fremdbestäubung verunreinigt und könnte nicht mehr zugelassen werden.

    Wenn Sie vertraglich abgesicherter Saatmais-Landwirt für uns werden wollen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. In einem persönlichen Gespräch informieren wir Sie gerne näher zu Preislage und Anbaubedingungen.


  • Das Anbaujahr

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  • Maissaatgut ist heute größtenteils Hybridsaatgut (zwei Maiszuchtlinien werden miteinander verkreuzt). Durch diese Methode ist es möglich, neue Sorten mit speziellen Eigenschaften zu erhalten.

    Jedoch können diese Sorten nur ein einziges Mal angebaut werden, da bei einem Nachbau die erwünschten Eigenschaften verloren gehen. Die Pflanzen aus Hybridmaissaatgut weisen einheitliche Merkmale auf.

    Bei der Saatgutvermehrung von Mais ist es von besonderer Bedeutung, vorgegebene Abstände zu anderen Maisfeldern einzuhalten. Ansonsten würde der Mais fremdbestäubt und das Saatgut verunreinigt.

    Anbau

    Bei der Hybridssatmaisvermehrung ist es wesentlich, dass zwischen der männlichen und der weiblichen Pflanze unterschieden wird. Diese werden streng getrennt und exakt für die jeweilige Fläche an die Vermehrungsbetriebe ausgeliefert.

    Es werden Blöcke zu je 4 weiblichen Pflanzenreihen (zum Teil nur 2 Reihen) mit 75 cm Reihen- abstand im Block angebaut. Die einzelnen weiblichen Blöcke werden mit einem Abstand von
    ca. 200 cm zueinander gesät. In diese Abstände werden die männlichen (2 bis 3, je nach Sorte) Reihen mit einer Spezialsämaschine angebaut.

    • Anbau
    • Pflanzenschutz
    • Bewässerung

    Kulturführung

     

    Pflanzenschutz 

    Pflanzenschutz in der Maisvermehrung bedeutet nicht nur das Ausbringen von Herbiziden, sondern auch von Fungiziden oder Insektiziden, damit die hohen Qualitätsanforderungen von Hybridmaissaatgut sichergestellt werden können.

    Für diverse Pflanzenschutzmaßnahmen im Mais werden spezielle Stelzentraktoren mit Spritzen- aufbau eingesetzt, um im hohen Bestand die Behandlung durchführen zu können. Auch die Ausbringung sämtlicher Blattdünger ist möglich.

     

    Bewässerung

    Ein wesentlicher Punkt in der Maissaatgutvermehrung ist die Bewässerung. Die Spezialkultur Saatmais reagiert sehr empfindlich gegenüber Trockenheit. Die Saatgutvermehrungsvertrags- flächen der Alwera AG im Bezirk Radkersburg sind zum überwiegenden Teil bewässerbar. Gerade in dieser Region kommt es immer wieder zu Trockenperioden und auf den dort vorwiegend leichten (sandigen) Böden rasch zu Schäden an den Ackerkulturen, wenn keine Bewässerung durchgeführt wird.

    In der Vermehrungsregion Weiz ist keine Bewässerungsmöglichkeit vorhanden, was bis dato auch zu keinen starken Schäden führte, da das Klima im Vergleich zu Radkersburg etwas gemäßigter und niederschlagsreicher ist und die Ackerböden hier schwerer und gut wasserführend sind.

    Entfahnung

    Mais ist eine einhäusige, getrennt geschlechtliche Pflanze. Das bedeutet, dass die Blütenstaubgefäße (Fahnen) auf einem anderen Teil der Pflanze liegen als die Fruchtstände (Narbenfäden der Maiskolben). In der Hybridmais-Vermehrung entfernt man den männlichen Blütenstand (Fahnen), um eine Selbstbestäubung der Pflanze auszuschließen. Damit die Pflanzen dennoch befruchtet werden, werden von den männlichen Reihen die Fahnen nicht entfernt. Bei Hybridmais wird also die genetische Eigenschaft der männlichen Pflanzen mit der der weiblichen vereinigt.

    Auch der Entfernung von so genannten Off-Typen (entsprechen nicht dem Erscheinungsbild des übrigen Pflanzenbestandes) wird größtmögliche Aufmerksamkeit gewidmet.

    Händische Entfahnung

    Die Entfahnung stellt in der Maisvermehrung die größte Herausforderung dar. Die traditionelle, händische Entfahnung setzt eine große Schlagkräftigkeit voraus, da dies innerhalb von 1 bis 2 Tagen geschehen muss. Aus diesem Grunde sind in der Zeit der Entfahnung bis zu 150 Saisonarbeitskräfte im Einsatz, um diese wichtige Arbeit so schnell und genau wie möglich bewerkstelligen zu können.

    Maschinelle Entfahnung

    In den letzten Jahren gewann die Entfahnung mit der Maschine immer mehr an Bedeutung. Arbeitskräfte werden immer teurer und gleichzeitig wird es immer schwieriger, Personal für diese Arbeit zu bekommen. Dabei werden die Rispen mithilfe von rotierenden Messern oder gegenlaufenden Rollen von den weiblichen Pflanzen entfernt.

    • Händische Entfahnung
    • Maschinelle Entfahnung
    • Maschinelle Entfahnung

    Nachkontrollen von verbliebenen Rispen erfolgen bei beiden Varianten per Hand. Für bessere Übersicht bei diesen Korrekturgängen sorgen Hochtraktoren als Transportmittel.

    Während der gesamten Entfahnungssaison sind Saatguttechniker der Alwera AG laufend auf den Vermehrungsbeständen unterwegs und kontrollieren die Qualität der Arbeit. Sie geben den Landwirten Bescheid, wenn Nachkontrollen notwendig sind. Eine wesentliche Aufgabe der Techniker ist die offizielle Saatgutfeldanerkennung, um zertifiziertes Saatgut zu erhalten.

    Entfernen der männlichen Reihen

    Nach dem die Blüte abgeschlossen ist, werden die männlichen Reihen, die als Pollenspender ausgedient haben, entfernt (gemulcht), um Licht, Nährstoffe und Wasser für die zur Ernte gelangenden weiblichen Pflanzen freizugeben und eine Vermischung der beiden Komponenten bei der Ernte zu verhindern.

    • Anbau
    • Ernte

    Ernte

    Maissaatgut wird am Kolben geerntet. Dies erfordert eine Spezialmechanisierung. Damit erzielt man eine schonende Ernte (der Keimling wird nicht verletzt und so wenige Körner wie möglich gehen am Feld verloren, Bruchkörner werden weitgehend vermieden).

    Die Saatguternte beginnt  je nach Witterung Anfang September und endet ungefähr Ende Oktober.

    Die Saatmaisernte wird von den Saatguttechnikern der Alwera AG organisiert und mit 4-reihigen Maispflücker-Maschinen des Herstellers Bourgoin durchgeführt. Diese pflücken die Kolben von der Maispflanze ab und sammeln sie in einem Behälter am Fahrzeug. So gewährleisten wir die schonende Ernte der empfindlichen Maiskolben.

    Ist der Bunker des Pflückers voll, werden die Maiskolben auf die bereitgestellten Anhänger seitlich abgekippt. Mit diesen Kippern werden die Kolben direkt in eine der beiden Trocknungsanlagen der ALWERA AG verbracht (Donnersdorf oder Wollsdorf).

    • Ernte
    • Ernte
    • Ernte

    Die Maiskolben werden mit Entlieschmaschinen von den Blättern vollständig befreit, um eine gleichmäßige und rasche Durchlüftung in den Trocknungsboxen zu gewährleisten.

    Dies erfolgt zum Teil direkt auf den Erntemaschinen, welche die Blätter gleich am Feld lassen. Bleiben dann noch restliche Lieschen auf den Kolben, werden diese in der Anlage mit der sogenannten Entlieschmaschine entfernt.

    Anschließend werden die Kolben händisch verlesen. Sortenfremde und von Fusarien (Pilze) befallene Kolben werden ausgeschieden. Dies sichert einen hohen Qualitätsstandard.

    Diese "Handverlesung" ist einer der Hauptgründe, warum Saatmais am Kolben geerntet und nicht gedroschen wird. Bei einer Ernte mit herkömmlichen Mähdreschern wäre diese optische Selektion nicht möglich. 

    Maistrocknung

    Maissaatgut wird am Kolben, das heißt mit den Spindeln getrocknet. Um die Keimfähigkeit zu bewahren, darf die Temperatur der zugeführten Luft 40 °C nicht wesentlich übersteigen.

    Die Kolben werden auf einen Restwassergehalt von ca. 12,5-13 % getrocknet und anschließend gerebelt (die Körner von der Maisspindel getrennt).

    Die Maiskolben werden mit Hilfe von kleinen LKWs in Trocknungsboxen zu je 20 to Kolbenware (entspricht ca. 10 to getrocknete, gerebelte Körner) eingefüllt.

    Beheizt werden die beiden Trocknungsanlagen mit Maisspindeln, die nach dem Rebeln anfallen. Die Saatmaisvermehrung ist in der Folge völlig autark in Sachen Heizmaterial. Da der Mais am Kolben getrocknet wurde, sind also auch die Maispindeln nach dem Rebelvorgang komplett trocken und besitzen einen guten Brennwert. Durch ständige Kontrolle wird der Trockenvorgang genau beobachtet, um keine Qualitätseinbußen zu riskieren.

    Rebeln, Zwischenlagern, Verladen

    Ist das Saatgut trocken, wird es wieder mit Förderbändern direkt zum Rebler geführt. Dieser trennt das Korn von der Spindel.

    Direkt nach der Rebelmaschine werden die Körner dann über einen Aspirateur geführt, der die Maiskörner mittels Luft und verschiedenen Sieben grob reinigt.

    Somit ist das Saatgut vorerst lagerfähig, anschließend wird es grob gereinigt. Diese "Rohware" wird in Containern zur Aufbereitung in die Saatgutstation des Auftraggebers RWA Lannach gebracht.

    Mit diesem Transport ist die Arbeit der ALWERA AG im Prozess der Saagutproduktion Mais abgeschlossen.

    In der Saatgutstation Lannach wird das Saatgut weiterverarbeitet:

    • Laborüberprüfung (Keimfähigkeitstests u. a.)
    • Aufbereiten (Sieben) – Herstellung von verschiedenen Kalibrierungen
    • Beizen
    • Absacken
    • Verladen
    • Entlieschung
    • Selektion